Veröffentlicht am 05.02.2024

Fünf Trends, die das Personalwesen im Jahr 2024 prägen

Klimakrise, Rezession, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Diversity, demografischer Wandel und Globalisierung − all diese Themen prägen aktuell unsere Welt und beeinflussen damit auch unsere Arbeitswelt. Welche Entwicklungen ergeben sich daraus für das Personalwesen? Wir haben fünf Trends im Personalmanagement und Recruiting ausgewählt, die das Jahr 2024 prägen werden.

Lesen Sie in diesem Artikel:

  • Künstliche Intelligenz als unterstützende Kraft
  • Mehr Bewegtbild im Recruiting
  • Arbeitnehmermarkt & Candidate Centricity
  • Erweiterte Talentsuche
  • Enttabuisierung des Themas Mentale Gesundheit

Künstliche Intelligenz als unterstützende Kraft

Künstliche Intelligenz (KI) wird die Personalarbeit langfristig und grundlegend verändern. Die Automatisierung und der Einsatz von KI (z. B. Robotic Process Automation und maschinelles Lernen, Chatbot-Nutzung) können schon jetzt bei zeitintensiven Routineaufgaben effektiv und schnell unterstützen, zum Beispiel bei der Erstellung von Stellenanzeigen, der Prüfung von Bewerbungsunterlagen, der Terminierung von Vorstellungsgesprächen, der Kontaktaufnahme mit potenziellen Kandidat:innen und beim Sammeln von Feedback nach Interviews.

Das führt zu einer nachhaltigen Entlastung der Personalmitarbeitenden und zu einer Beschleunigung der Arbeitsprozesse. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass auch hier der Mensch den Unterschied macht, denn die KI wird von Menschen „gefüttert“. Und letztendlich sind im Bewerbungsprozess die persönlichen (Vorstellungs-)Gespräche entscheidend. Aber die Vor- und Nacharbeit kann die KI durchaus leisten.

Mehr Bewegtbild im Recruiting

In der dynamischen Welt der sozialen Medien spielen Kurzvideos eine maßgebliche Rolle, insbesondere auf Plattformen wie Instagram und TikTok. Diese visuelle Form der Kommunikation hat sich nicht nur bei jüngeren Generationen fest etabliert, die sich gerne selbst filmen und Kurzvideos konsumieren.

Selbst im Business-Netzwerk LinkedIn gewinnt die Verbreitung von Bewegtbildern stetig an Bedeutung, da der Algorithmus solche Beiträge bevorzugt. Diese fortschreitende Entwicklung prägt den Arbeitsmarkt in vielfältiger Weise:

Zum einen erkennen Unternehmen zunehmend TikTok als einen ernstzunehmenden Recruiting-Kanal an, der nicht nur Praktikant:innen und Auszubildende anspricht. Zum anderen bieten authentische und technisch hochwertige Videos, präsentiert auf Corporate- und Job-Websites, eine ideale Möglichkeit, Image und Unternehmenskultur auf ansprechende Weise zu kommunizieren und sich als Arbeitgeber für potenzielle Mitarbeitende attraktiv zu präsentieren.

Des Weiteren eröffnet das Zulassen von Video-Bewerbungen Unternehmen nicht nur die Gelegenheit, Talente aus dem Ausland zu akquirieren, sondern ermöglicht auch, die Kandidatinnen und Kandidaten aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Die Umsetzung der Videos gewährt nämlich Einblicke in Fähigkeiten, Kenntnisse und Persönlichkeiten der Interessenten - von der Auswahl der Tools über die Professionalität in der Umsetzung bis hin zu Authentizität und Kreativität der Videos.

Arbeitnehmermarkt & Candidate Centricity

Die Wandlung vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt hat sich in den vergangenen Jahren vollzogen. Grund dafür ist vor allem der Fachkräftemangel, der das Machtverhältnis im Bewerbungsprozess umgekehrt hat.

Daraus hat sich der Ansatz Candidate Centricity ergeben, bei dem der Fokus auf den Bedürfnissen, Erfahrungen und der Zufriedenheit der Fachkräfte liegt. Dieser Ansatz stellt die Kandidat:innen in den Mittelpunkt des Recruiting-Prozesses und betont die Notwendigkeit, ihre Erwartungen und Wünsche zu verstehen und zu erfüllen. Ziel ist es, einen positiven und respektvollen Bewerbungsprozess zu schaffen. Angefangen bei der Kandidatenansprache, die individuell und nicht in Form einer Massenansprache erfolgen sollte.

Im Rahmen von Candidate Centricity werden Maßnahmen ergriffen, um die Interaktion mit den Interessenten zu verbessern, einen transparenten Umgang zu gewährleisten und sicherzustellen, dass der gesamte Bewerbungsprozess für die Kandidatin oder den Kandidaten so angenehm wie möglich verläuft. Dies kann durch eine klare Kommunikation, zeitnahe Rückmeldungen, einen respektvollen Umgang und eine positive Bewerber:innen-Erfahrung erreicht werden.

Zudem spielt die Berücksichtigung der persönlichen Karriereziele und Präferenzen der Bewerbenden eine entscheidende Rolle, um sie über mehrere Jahre zu halten. Klare Entwicklungsperspektiven sind essenziell, um insbesondere junge Talente langfristig an ein Unternehmen zu binden. Die Ausweitung von Weiterbildungsmöglichkeiten ist dabei ein zentraler Baustein, um den stetigen Lernanspruch junger Fachkräfte zu erfüllen und ihre berufliche Entwicklung zu unterstützen.

Erweiterte Talentsuche

Auch bei den Auswahlkriterien kommt es zu Veränderungen im modernen Arbeitsmarkt. Es ist zu erkennen, dass Unternehmen vermehrt von der strikten Fokussierung auf Abschlüsse und Zeugnisse abrücken und stattdessen stärker auf die individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften der Kandidat:innen achten.

Der traditionelle Bildungsweg spiegelt nicht zwangsläufig alle relevanten Kompetenzen wider. Die Lernbereitschaft und die kognitiven Fähigkeiten der Interessent:innen sollten ebenfalls häufiger berücksichtigt werden.

In Zukunft sollten Unternehmen stärker darauf achten, wie gut die individuellen Eigenschaften einer Bewerberin oder eines Bewerbers mit den Anforderungen an eine bestimmte Position harmonieren. Darüber hinaus wird die Talentsuche aufgrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels künftig internationaler.

Enttabuisierung des Themas Mentale Gesundheit

Als Individuum gesehen werden, mit all seinen Stärken und Schwächen - das spielt für viele Arbeitnehmenden eine große Rolle. Maßnahmen, die nicht nur der physischen, sondern auch der mentalen Gesundheit dienen, werden für immer mehr Kandidatinnen und Kandidaten ein wichtiges Kriterium bei der Jobsuche.

Angebote wie „Mental Health Days“, psychologische Beratung (auch online oder via App), Coaching und Workshops zur Stressbewältigung sowie eine offene Kommunikation über mentale Gesundheit am Arbeitsplatz können langfristig nicht nur das Arbeitsklima verbessern, sondern sich auch positiv auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden auswirken.

Gleichzeitig sollte das Miteinander im Team gefördert werden, beispielsweise durch Sportprogramme, gemeinsame Mittagessen und flexible Arbeitszeiten. Mental-Health-Maßnahmen und weitere Angebote zum Stressabbau sind zudem eine Möglichkeit für Unternehmen, sich von der Konkurrenz abzuheben und sich als offener, attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

Die kontinuierliche Beobachtung von Trends und Entwicklungen in Personalmanagement, Headhunting und Recruiting ist ein fester Bestandteil unserer Arbeit als Personalberatung. Ebenso die Prüfung dieser auf ihre Sinnhaftigkeit und praktische Nutzbarkeit. So optimieren wir fortwährend unsere Prozesse, um unseren Kundinnen und Kunden das bestmögliche Ergebnis liefern zu können.

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